Industrie

Der Industriesektor zeigt je nach Technologieschwerpunkt eine große Variabilität: Der zusätzliche Bedarf an Strom steigt im Elektrifizierungs-Szenario in ähnlichem Maße wie der Bedarf an Wasserstoff oder E-Fuels im Wasserstoff- bzw. E-Fuel-Szenario. Es existiert in allen Szenarien ein robuster Wasserstoffbedarf von mindestens 165 TWh (2050). Das Balance-Szenario zeigt eine höhere Affinität zu Wasserstoff als E-Fuels für energetische Prozesse (Hochtemperatur-Prozesse). Für Niedrigtemperatur-Prozesse wird die direkte Elektrifizierung bevorzugt, besonders dort, wo effizient Wärmepumpen einsetzbar sind.

Für Hochtemperatur-Anwendungen im Stahlbereich ist Wasserstoff über fast alle Szenarien eine robuste Größe. Nur im E-Fuel-Szenario übernimmt Power to Gas.

Die Grundstoffchemie ist derzeit der größte Nutzer von Wasserstoff für Rohstoffanwendungen. Insbesondere die Produktionsprozesse für Basischemikalien (z. B. Ammoniak, Methanol und Olefine) zeigen hohes Potenzial für eine Transformation hin zu grünem Wasserstoff. Der darüber hinausgehende energetische Bedarf kann jedoch effizienter direktelektrisch bedient werden.